Mit der Antragstellung beim Förderprogramm Modellprojekte Smart Cities haben sich die Stadt Linz am Rhein und die Verbandsgemeinde Linz am Rhein im Jahr 2021 gemeinsam das Ziel gesetzt, die zukunftsorientierte Gestaltung der Region mithilfe der Digitalisierung voranzutreiben.
Auf den Förderaufruf der dritten Staffel mit dem Leitthema „Gemeinsam aus der Krise: Raum für Zukunft“ haben sich 94 Städte, Kreise und Gemeinden sowie interkommunale Kooperationen aus ganz Deutschland beworben. Die Region Linz ist stolz, als eines von 28 Modellprojekten Smart Cities ausgewählt worden zu sein.
Die Region Linz zählt zu den kleinsten Kommunen innerhalb des Förderprogramms. Unser Fokus liegt daher auf der Überprüfung der Übertragbarkeit von Smart City-Ansätzen größerer Kommunen und der Identifizierung neuer Ideen für ländliche und kleinere Kommunen. Dabei beschäftigt uns die Frage, wie wir unsere wachsende und sich verändernde Region so gestalten können, dass Nachhaltigkeit und Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger im Mittelpunkt stehen. Wie können wir die neuen Möglichkeiten und Herausforderungen, die sich durch die Digitalisierung für die Stadt- bzw. Regionalentwicklung ergeben, sinnvoll für Linz nutzen und wie können wir diesen Veränderungsprozess aktiv begleiten und nachhaltig gestalten?
Grußwort der Bürgermeister
"Partizipation ist das zentrale Grundprinzip der Entwicklungsprozesse hin zu mehr Lebens-,Wohn- und Arbeitsqualität."
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Liebe Bürgerinnen und Bürger,
unsere Heimatregion am Mittelrhein ist von den Naturgegebenheiten und der Geschichte geprägt.
Der Rhein als zu überwindender Strom grenzt einerseits ab und verbindet ander-erseits als jahrhundertealter schiffbarer Handelsweg Menschen und Kulturen. Das führte in der Vergangenheit zu reizvollen und die Entwicklung der Region fördernden Kontakten zwischen römischer Zivilisation und germanischer Boden-ständigkeit. Auf der linken Rheinseite war es die Auseinandersetzung mit der französischen Lebensart, die die kulturelle und politische Entwicklung im rechtsrheinischen Gebiet maßgeblich beeinflusste.
Diese Historie bestimmt bis heute das (Selbst-)Bewusstsein der Menschen am Rhein und schafft einen Spannungsbogen zwischen wertschätzender Bewahrung des Alten und zuweilen unbändiger Neugier auf das Neue. So geht es uns auch in unserer alten Stadt Linz und ihrer Umgebung, geprägt von der Lage am Rhein und der Verbindung zu den Höhen im Westerwald.
Dieses Bild wird zunehmend überdeckt von den modernen Entwicklungen in den Bereichen globaler Handel und Industrialisierung, Kommunikation und Mobilität. Sie führen im Leben der Menschen dazu, dass rationale und häufig auch materielle Gründe die Wahl von Wohn- und Arbeitsort bestimmen. Im Dunstkreis der Großstädte Köln, Bonn und Koblenz ist unsere Region heute mehr denn je Zuzugsgebiet für junge Familien und die älteren Generationen. Die einen finden hier die besten Voraussetzungen für eine glückliche Wachstumszeit ihrer Kinder. Die anderen schätzen die Gesundheitseinrichtungen und die Einkaufsmöglich-keiten einer ländlich strukturierten Region.
Wenn man schon darin eine zunehmende Unschärfe im Erkennen und damit Bewahren des früher markanten Kleinstadtprofils sehen will, dann stellt sich nun die Frage, ob sich diese Tendenz im Zeitalter der digitalen Transformation noch verstärkt.
Der Umgang mit dieser Frage und die Erwartung, fortschrittliche Lösungen für die täglichen Herausforderungen der Menschen erarbeiten zu können, hat uns bewogen, den Antrag auf Gewährung von Fördermitteln aus dem Programm Modellprojekte Smart Cities des Bundes zu stellen. Zu den definierten Handlungsfeldern gehören die Themen Mobilität (unter Einbeziehung der Fähre), Stadtentwicklung, Gesundheit, Klimaschutz und Bürgerservices.
Unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger werden praxistaugliche und regionsspezifische innovative Lösungen für die Weiterentwicklung der Lebens-qualität erarbeitet. Wichtig ist für uns, dass es eine harmonische Verbindung zwischen den Einflüssen der Vergangenheit und den Möglichkeiten einer zunehmend digital geprägten Welt gibt. Dabei stehen wir in der Einschätzung, welche Konsequenzen die sich rasant verändernden Prozesse auf die einzelnen Lebensbereiche und auf die sozialen Strukturen in der Gesellschaft haben, erst am Anfang. Die aktuellen Entwicklungen bei künstlicher Intelligenz lassen ahnen, wohin der Weg geht.
Die Stadt und Verbandsgemeinde Linz wollen kreative und innovative Speerspitze sein und sich erfolgreich für die digitale Welt aufstellen.
Partizipation ist das zentrale Grundprinzip der Entwicklungsprozesse hin zu mehr Lebens-, Wohn- und Arbeitsqualität.
Wir freuen uns auf Ihre aktive Mitwirkung!
Herzlichst
Dr. Hans Georg Faust
Bürgermeister
Stadt Linz am RheinFrank Becker
Bürgermeister
Verbandsgemeinde Linz am RheinHelmut Muthers
1. Beigeordneter
Stadt Linz am Rhein
In der Strategiephase wurden in einem ko-kreativen Entwicklungsprozess Umsetzungsideen für die Smarte Region Linz erarbeitet. Dazu wurde eine umfangreiche Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger durchgeführt. Mehr als 1.400 Personen nahmen seit Mai 2022 an unserer Online-Befragung und den verschiedenen Workshopformaten teil.
Mit dem Modellprojekt sollen intelligente und digitale Technologien für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung der Region Linz nutzbar gemacht werden. Ziele sind die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen und die aktive Beteiligung der Öffentlichkeit an der Weiterentwicklung ihrer Heimat.
Förderzeitraum
Fördervolumen
Für den Förderzeitraum stehen der Region Linz 5 Millionen Euro zur Verfügung. Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) fördert dieses Projekt gemeinsam mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit rund 3,3 Millionen Euro. Den Eigenanteil von 1,7 Millionen Euro teilen sich Stadt und Verbandsgemeinde im Verhältnis 70 Prozent (Stadt) zu 30 Prozent (Verbandsgemeinde) auf.
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